Schwangere in Not, Kurzschlussreaktionen verhindern
Es passiert immer wieder, dass Frauen sich selbst oder ihrer Umwelt eine Schwangerschaft aus einer Notlage heraus nicht eingestehen. Aus Furcht vor einer Aufdeckung der Schwangerschaft geraten Sie ein einen psychischen Ausnahmezustand. Um Kurzschlussreaktionen, wie etwa eine Aussetzung des Kindes, vorzubeugen, wurden "Babyklappen" oder die Möglichkeit der "Anonymen Geburt" und "Vertraulichen Geburt" eingerichtet.
Bei einer anonymen Geburt werden die Daten der Mutter im Krankenhaus nicht erfasst, die schwangere Frau hat aber die Möglichkeit, ihr Kind unter ärztlicher Betreuung zur Welt zu bringen. Das Kind wird nach einer achtwöchigen Frist entweder an Pflegeeltern übergeben oder zur Adoption freigegeben.
Bei einer vertraulichen Geburt gibt die schwangere Frau nur einmalig gegenüber einer Beraterin ihre Identität preis. Die Beraterin nimmt die persönlichen Daten auf und sorgt dafür, dass diese sicher hinterlegt werden. Ab einem Lebensalter von 16 Jahren kann das vertraulich geborene Kind seine Identität und damit seine Herkunft erfahren.
Auch bei der Babyklappe oder dem Babyfenster bleibt die Identität der Mutter unbekannt, um das Leben des Neugeborenen zu schützen.
Babyklappen gibt es bei den Geburtskliniken. Im Landkreis Kelheim gibt es eine Babyklappe an der Auffahrt zur neuen Notaufnahme des Krankenhauses St. Lukas. Damit die Person, die das Baby abgibt, nicht erkannt wird, ist der Standort nicht videoüberwacht und nicht leicht einsehbar.
Unter der Nummer 0800 40 40 020 ist das Hilfetelefon erreichbar: Anonym, kostenlos, rund um die Uhr, barrierefrei und in 19 Sprachen. Es gibt auch die Möglichkeit der Online-Beratung.