App Logo

Pflegeeltern werden - alles rund ums Thema Pflegekind und Pflegeelternschaft

Pflegekinder brauchen Verlässlichkeit und ein Zuhause


Pflegekinder kommen meist aus Familien, in denen die Eltern ihrer Rolle als versorgende, schützende Eltern nicht (mehr) gerecht werden können. Wenn Kinder von ihren Eltern nicht nach ihren Bedürfnissen versorgt werden, bieten Pflegefamilien eine wichtige Alternative. Pflegekinder leben mit zwei Familien. Das Pflegekind ist und bleibt leibliches Kind seiner Eltern, faktisch lebt es mit und in einer anderen Familie, der Pflegefamilie. Eine Pflegefamilie bietet einen überschaubaren Alltagsrahmen: einen vertrauten Personenkreis, einen regelmäßigen Tagesablauf, wie z. B. gemeinsame Mahlzeiten, Trost und eine kindgerechte Freizeitgestaltung. Pflegekinder sind keine Adoptivkinder. Auch wenn sie dauerhaft in einer anderen Familie leben, bleiben die verwandtschaftlichen Beziehungen bestehen.



Formen der Pflege


Die unbefristete Vollzeitpflege ist für Kinder und Jugendliche bestimmt, deren Erziehung und Betreuung in der Herkunftsfamilie für eine längere Dauer nicht gewährleistet werden kann.

Die befristete Vollzeitpflege (Kurzzeitpflege) ist für Kinder und Jugendliche vorgesehen, die für einen klar befristeten Zeitrahmen nicht in ihrer Familie leben können. Hier hat die Pflegefamilie die Aufgabe, ihrem Gastkind für einen begrenzten Zeitraum einen geschützten Rahmen zu bieten. Hintergrund für befristete Unterbringungen sind familiäre Belastungs- und Krisensituationen.

Bei beiden Formen der Pflege ist es das Ziel, während dieser Unterbringungszeit die familiären Rahmenbedingungen so zu verändern, dass das Kind schnellstmöglich in die eigene Familie zurückkehren kann. Allerdings ist dies nicht immer möglich. In einigen Fällen brauchen die Kinder oder Jugendlichen dann eine Pflegefamilie, in der sie dauerhaft leben können, bis zur Volljährigkeit oder manchmal auch darüber hinaus.


Voraussetzungen für Pflegeeltern


Wenn Sie ein Pflegekind aufnehmen möchten, müssen Sie nicht verheiratet sein. Auch Alleinstehende und unverheiratete oder gleichgeschlechtliche Paare können ein Pflegekind aufnehmen.
Bei einer dauerhaften Unterbringung der Pflegekinder sollten Pflegeeltern und Kind einen familienentsprechenden Altersabstand haben. Da Kinder zum Spielen und Lernen Platz brauchen, benötigen Sie genügend Wohnraum. Pflegeeltern sollen in gesicherten wirtschaftlichen Verhältnissen leben und mit ihrem Einkommen unabhängig sein. Für das Pflegekind erhalten Sie monatlich unabhängig von Ihrem Einkommen ein Pflegegeld, das den kompletten Lebensunterhalt des Pflegekindes deckt. Die deutsche Staatsbürgerschaft ist nicht vorausgesetzt, wenn Sie ein Pflegekind bei sich aufnehmen möchten, die Beherrschung der deutschen Sprache ist jedoch eine Grundvoraussetzung für die Aufnahme eines Pflegekindes. Pflegekinder brauchen Zeit und Aufmerksamkeit. Wenn es sich mit der Situation des Pflegekindes vereinbaren lässt, kann der vorwiegend betreuende Pflegeelternteil auch berufstätig sein. Auf die Aufgabe als Pflegeeltern werden Sie durch ein Seminar vorbereitet. Auch nach der Aufnahme des Pflegekindes können Sie jederzeit fachliche Hilfen in Anspruch nehmen.
Entscheidend ist die persönliche Eignung, einem Pflegekind ein sicheres Umfeld bieten zu können.


Pflegeeltern werden


In einem Erstgespräch erhalten Sie einen ersten Überblick, u. a. über den rechtlichen Rahmen, sowie den Bewerbungs- und Vermittlungsweg. Während des Überprüfungsprozesses finden mehrere Gespräche, darunter auch mindestens eines bei Ihnen zuhause statt. Zusätzlich müssen Sie ein Gesundheitsattest, ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis und Ihren Einkommensnachweis einreichen. Im Anschluss nehmen Sie an einem Vorbereitungsseminar für die Aufgabe als Pflegeeltern teil.
Für die zuständigen Fachkräfte ist es wichtig, dass Sie sich während der Kontakte gut kennenlernen und ein Vertrauensverhältnis zueinander aufbauen können. Nur so kann am Ende des Prozesses gemeinsam entschieden werden, für welche Kinder Sie die passende Pflegefamilie sein können. Folgende Fragen sollten Sie sich im Vorfeld stellen:
- Warum möchten wir jetzt ein Pflegekind aufnehmen?
- Was ist das Besondere, das wir einem Kind geben möchten?
- Möchten wir Kinder für eine begrenzte Zeit aufnehmen? Oder wollen wir einem oder mehreren Kindern einen dauerhaften Lebensort in unserer Familie anbieten?
- Welche Vorstellungen haben wir über Alter, Geschlecht und Herkunft des Kindes?
- Für welche Auffälligkeiten bzw. Eigenarten, eventuelle Krankheiten und Behinderungen eines Pflegekindes können wir Verständnis und Geduld aufbringen und wofür nicht?
- Welche Sachverhalte, Verhaltensweisen oder Situationen können wir nicht tolerieren?
- Sind wir bereit, eng mit freien Jugendhilfeträgern, Jugendämtern und anderen Institutionen sowie den Herkunftseltern zusammenzuarbeiten?

Wenn Sie für sich genügend Informationen gesammelt haben und zu der Entscheidung gekommen sind, ein Pflegekind aufzunehmen, melden Sie sich!

Beim Kreisjugendamt Kelheim erfolgt die

- Vermittlung und Überprüfung sowie die
- Beratung und Unterstützung



Häufige Fragen


- Wird uns das Pflegekind wieder verlassen?
Das kommt darauf an, ob Sie ein Pflegekind befristet oder unbefristet bei sich aufnehmen möchten. Kinder, die in einer Pflegefamilie leben, kehren wieder in ihre Herkunftsfamilie zurück, wenn sich die Verhältnisse entsprechend verbessert haben.

- Was für ein Pflegekind bekommen wir?
Die zukünftigen Pflegeeltern werden im Überprüfungsprozess durch das Jugendamt ermutigt, sich damit auseinanderzusetzen, was für ein Kind sie aufnehmen möchten/können. Bei der Vermittlung der Kinder erfolgt nach Möglichkeit eine Berücksichtigung der Kriterien der Pflegeeltern.

- Wie ist die Zusammenarbeit mit den Ämtern?
Der Pflegekinderdienst kümmert sich um die Belange der Pflegeeltern. Die Fachkräfte beraten Sie vor, während und nach der Aufnahme eines Pflegekindes, es entsteht eine dauerhafte Kooperation, z. B. bei der Erarbeitung der Hilfeplanung oder in zusätzlichen Gesprächen.

Mehr zum Thema "Pflegeeltern werden und sein" finden Sie in der Broschüre unseres Pflegekinderdienstes.

Ihre Browserversion ist veraltet.

Diese Web-App ist mit veralteten Browsern wie dem Internet Explorer 11 nicht kompatibel. Bitte nutzen Sie um schnell & sicher zu surfen einen modernen Browser wie Firefox, Google Chrome, oder Microsoft Edge.